Dunkles Geheimnis by H. J. White

Dunkles Geheimnis by H. J. White

Autor:H. J. White
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Paranormal
veröffentlicht: 2014-07-23T22:00:00+00:00


Kapitel 20

Diesmal habe ich darauf bestanden zu fahren. Was, wie sich herausstellt, eine gute Entscheidung war, denn wir sind unterwegs zu Streckers Wohnung. Weshalb überrascht es mich? Ich hätte es mir eigentlich denken können, nach ihrer Begeisterung Sonntagmittag zu urteilen. Automatisch schleicht sich die Sehnsucht nach dem Mann mit den tiefschwarzen Augen in mein Herz. Diese verstärkt sich, als ich an den Kuss von heute Mittag denke. Oh das ist alles so falsch. Ich sollte nicht hier sein. Wir sollten nicht hier sein.

Es parken bereits zehn Autos an der Straßenseite vor dem Wohnblock. Von schönen teueren, aufpolierten und aufgemotzten Schlitten bis zur alten Rostlaube ist alles dabei. Mein Herz schlägt mir nun bis zum Hals und die aufgestiegene Nervosität lässt meine Hände stark schwitzen.

„Hier kannst du parken“, trällert Tamara aufgeregt und deutete auf eine freie Lücke etwa fünfzig Meter vom Hauseingang entfernt. Toll seitlich einparken. Ich lasse meine beste Freundin aussteigen und quäle meinen Wagen in die Parklücke. Ungeduldig sieht sie mir dabei zu.

„Das war aber eine harte Geburt“, sagt sie laut und lachend, während ich aussteige.

„Ha. Ha“, gebe ich sarkastisch zurück.

Sie weiß genau, dass Einparken nicht meine Stärke ist. Noch immer lachend hakt sie sich bei mir ein und schnellen Schrittes gehen wir auf den Hauseingang zu. Sie wird immer hibbeliger, hektischer, während meine Beine schwerer und ich noch unruhiger werde. Sobald wir Streckers Wohnung im vierten Stock betreten, werden wir von rockiger Musik in angenehmer Lautstärke empfangen. Tamaras Augen schweifen suchend durch den schon gut mit Menschen gefüllten Raum.

Sie gibt allerdings kurz darauf ein enttäuschtes Stöhnen von sich. Offensichtlich ist ihr Auserwählter noch nicht da. Nichtsdestotrotz schiebt sie mich weiter zu der aufgebauten Bar. Die ziemlich billig aussehende Frau die dort steht begrüßt uns herzlich und nimmt Tamara überschwänglich in die Arme.

Ich weiß gerade nicht was mich mehr erstaunt. Ist es, dass uns diese sehr freizügige, scheinbar für Männer leicht zu habende Dame offensichtlich kennt? Oder dass Tamara ihre Umarmung genauso stürmisch und herzlich erwidert? Ich denke es ist eher Letzteres. Wenn Tamaras arrogante Freundinnen das jetzt sehen könnten. Sie würden sie nicht mal mehr mit ihrer Kehrseite ansehen.

Die mir unbekannte Frau möchte mich nun ebenfalls umarmen, doch ich weiche instinktiv einige Schritte zurück. Schnell presse ich ein mehr oder weniger freundliches „Hallo“ hervor. Meine verstorbene Mutter hat mich vor solchen Frauen immer gewarnt. „Dein Umgang zeigt, wer du bist“, ermahnte sie mich, wenn ihr wieder einmal eine neue Freundin von mir nicht passte. Was würde sie nur denken, wenn sie mich jetzt hier, unter all diesen dubiosen Menschen, sehen könnte. Sie würde sich mit Sicherheit im Grabe umdrehen.

„Hannah, woran denkst du gerade?“ Tamaras Stimme schwingt voll Sorge.

„Hm … was … ich nein alles in Ordnung“, versuche ich sie zu beruhigen.

„Ich glaube es wird Zeit, dass du dich amüsierst.“ In ihre Augen tritt ein wissendes Leuchten und sie stiert über meine Schulter hinweg. Breit grinst sie mich augenblicklich an.

„Selbst ein Blinder sieht, dass Adam auf dich steht, Liebes.“ Sie zwinkert mir verschwörerisch zu und kichert wie ein Teenager. „Nicht umdrehen, er sieht genau zu uns her.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.